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Nations League – Top oder Flop?

Ist die Nations Liga ein Top, oder Flop? Die Nations League 2022/2023 geht ab Mittwoch, dem 1. Juni, in ihre dritte Runde. Grund genug um uns mal im Detail anzuschauen, wie dieser recht neue Turniermodus bei Fans und Verbänden ankommt. Schließlich bietet man alle zwei Jahre mit WM und EM den Fans bereits eine Menge Fußball, deswegen stellen wir uns zurecht die Frage: Braucht es eigentlich noch einen weiteren Wettbewerb?

Im folgenden Artikel setzen wir uns mit dem Modus an sich auseinander, gehen aber auch auf Erfolg und Kritik ein. Schließlich sind nicht alle so sehr von der Nations League überzeugt, wie es die UEFA gerne hätte.

Zuden aktuellen Spielen der Nations League live

Was ist die Nations League 2022/2023?

Die Nations League hat man erstmals im Jahr 2018/2019 eingeführt, auch um die eher langweiligen Freundschaftsspiele zu ersetzen und somit für mehr Spannung zu sorgen. Dabei teilen sich alle 55 Teams aus Europa in 4 Ligen auf: A, B, C und D, die jeweils 4 Gruppen mit jeweils 4 Mannschaften bilden. Einzig in der Liga D findet sich der Rest wieder, also auch Gruppen mit 3 Mannschaften.

Die Ligen funktionieren dabei ähnlich wie zum Beispiel die Bundesliga. Es gibt Auf- und Absteiger, die später in der Relegation aufeinander treffen. Die 4 Gruppensieger der Liga A hingegen, spielen anschließend um den Pokal in der Nations League. Zudem können sich Teams bei der Nations League auch für die nächste EM qualifizieren, es geht also für manche um durchaus etwas.

Was sind die positiven Stimmen zur Nations League?

Die Nations League ersetzt überwiegend die relativ bedeutungslosen Freundschaftsspiele, die in dieser Zeit stattfinden. Deswegen bietet dieser Turnier-Modus schon etwas mehr Spannung, als es zuvor der Fall war. Auf der positiven Seite stehen also extra spannende Begegnungen, ohne die Gesamtbelastung dadurch zu erhöhen.

Hinzu kommt, dass aufgrund der anstehenden WM im Winter, die Teams so die Möglichkeit haben sich viel besser einzuspielen. Das ist bei Freundschaftsspielen nicht immer der Fall, denn viele Mannschaften nehmen diese nicht ernst und reisen mit einer B-Elf an. Deswegen hat die Nations League hier klare Vorteile, wenn es um die Vorbereitung zur WM geht.

Was sagen die Kritiker des neuen Turnier-Modus?

Obwohl die Nations League als Ersatz für die Freundschaftsspiele die Gesamtbelastung nicht ansteigen lässt, ist das ein eher theoretischer Vorteil. Denn praktisch gesehen, schonen viele Verbände ihre Nationalspieler in diesen Begegnungen. Man gab den Leistungsträgern also oft eine Pause, um sie für weitere Wettbewerbe zu schonen. Oder sie spielten nur eine Halbzeit, ehe sie man sie auswechselte um die Belastung gering zu halten.

Bei der Nations League ist der Einsatz jedoch wesentlich höher, es geht auch ums Prestige. Deswegen möchten Verbände und Trainer natürlich Erfolge sehen und greifen auf die besten Spieler zurück, die aber bereits durch Ligen, WM und EM stark belastet sind. Es kommt also durchaus zur Mehrbelastung, weswegen Jürgen Klopp die UEFA Nations League bereits öfters vehement kritisiert hat.

Wie kommt die Nations League bei Fans und Verbänden an?

Bei den Fans kommt die neue Liga derzeit nicht sehr gut an. Ob das bislang am eher schlechten Abschneiden der Deutschen Mannschaft liegt, oder ob man generell bereits gesättigt ist, lässt sich nicht genau sagen. Dementsprechend freut sich eine knappe Mehrheit von 52% laut Kicker-Umfrage derzeit überhaupt nicht auf die Nations League, Tendenz steigend.

Die Einschaltquoten bei uns in Deutschland waren bei den letzten Turnieren ebenfalls eher schlecht. So wurde das letzte Finale zwischen Frankreich und Spanien zur besten Sendezeit von nur 3,25 Millionen Zuschauern mitverfolgt. Das EM-Finale ein paar Monate zuvor zwischen Italien und England kam dagegen auf ganze 20,9 Millionen Zuschauer. Ein eindeutiges Ergebnis, mit dem die Fans das neue Format der UEFA abgestraft haben.

Bei den Verbänden und Spielern kommt die neue Nations League ebenfalls nur verhalten an. Nachdem Frankreich das letzte Finale gewann, haben sich die Spieler allenfalls locker abgeklatscht, als sich emotional in die Arme zu fallen. Viele Vereine, Trainer sowie Spieler kritisieren dabei ganz offen, dass es der UEFA nur ums Geld zu gehen scheint.

Wird die Nations League in der Saison 2022/2023 anders?

Mit der anstehenden WM im Winter könnte die Nations League deutlich an Bedeutung gewinnen. Sowohl die Teams als auch die Fans könnten diesmal mit mehr Begeisterung dabei sein, schließlich sieht man die Form der Mannschaft direkt vor dem wichtigsten Turnier. Deswegen kündigte auch schon der Geschäftsführer der deutschen Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff an, dass es diesmal um wesentlich mehr geht.

Die Nations League soll dazu dienen, um mit der Mannschaft einen Schritt nach vorne zu machen und Selbstvertrauen zu tanken. Als Gegner stehen Italien, England und Ungarn in der Gruppenphase bereit, es werden also durchaus spannende Partien. Ein paar Monate später, nämlich Ende November, kommt es dann zum ersten WM-Spiel gegen Japan in Katar. Man will sich also möglichst gut darauf vorbereiten und sieht die Nations League als richtiges Instrument dafür.

Fazit: die Saison 2022/2023 kann von der WM profitieren

Die Nations League ist bislang alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Sowohl Fans, Spieler als auch Verbände/Vereine nehmen sie derzeit eher verhalten auf. Einzig die UEFA scheint derzeit überzeugt von der Nations League, sie hat jedoch starke finanzielle Anreize diese zu halten. Schließlich bringt selbst eine mäßig laufende Nations League 2022/2023 wesentlich mehr Geld in die Kassen als reine Freundschaftsspiele.

Doch einige sehen die Nations League auch als gute Chance, um sich auf die WM vorzubereiten, die ausnahmsweise im Winter 2022 stattfindet. Es kann also durchaus spannender werden, als es bislang der Fall war. Denn für viele Mannschaften könnte der Wettbewerb ein guter Benchmark für die anstehende Weltmeisterschaft im Winter 2022 sein.

Was ist eure Meinung – ist die Nations League ein Top, oder Flop?