Vor dem Superbowl 56: Die besten Superbowls aller Zeiten
In der Nacht von Sonntag auf Montag steigt wieder eines der größten Sportereignisse der Welt – der Super Bowl! In diesem Jahr treffen die LA Rams in ihrem eigenen Stadion auf das Überraschungsteam der Cincinnati Bengals.
Im Vorfeld eines Super Bowls wird viel über die Halbzeit-Show, lustige Statistiken und Werbespots gesprochen. Obwohl auch diese Aspekte des Spektakels richtig interessant sein können, fokussieren wir uns hier auf den sportlichen Teil.
In diesem Artikel geben wir euch eine kleine Preview zum anstehenden Super Bowl und nehmen euch mit in die Vergangenheit zu drei der besten NFL-Endspiele der jüngeren Geschichte!
Preview Super Bowl 56: Los Angeles Rams gegen Cincinnati Bengals
Der Super Bowl 56 zwischen den LA Rams und den Cincinnati Bengals verspricht Hochspannung, spektakuläre Offensiv-Spielzüge und hart verteidigende Defensiv-Spieler.
Auf dem Papier gehen die LA Rams als leichter Favorit in den Super Bowl gegen die Bengals, weil sie vor allem in der Defense eine der besten Units der Liga stellen. Die Defensiv-Spieler um die Superstars Aaron Donald und Jalen Ramsey bereiten jeder Offensive Kopfschmerzen.
Damit die Rams ihrer Favoriten-Rolle gerecht werden können, müssen sie vor allem dafür sorgen, dass Joe Burrow und Ja’Marr Chase nicht zueinanderfinden. Der Quarterback und der Wide-Receiver der Bengals kennen sich bereits aus College-Zeiten und verfügen über ein blindes Verständnis.
Für die Rams ist es deshalb wichtig, dass Jalen Ramsey das Duell gegen Ja’Marr Chase für sich entscheiden kann. Gerade bei diesem Match-Up können wir uns auf viele enge Duelle freuen. Die Rams sollten aber auch darauf achten, dass sie Joe Burrow nicht zu viel Zeit geben. Der junge Quarterback zeigte in den vergangenen Wochen, dass er eiskalt ist und sein Team jederzeit zum Erfolg führen kann.
Aber auch die Bengals müssen in der Defensive ihre Hausaufgaben machen, um gegen die Rams bestehen zu können. Dabei müssen sie unbedingt Druck auf den Rams-Quarterback Matt Stafford ausüben, um Fumbles und Interceptions zu forcieren.
Die Buchmacher und einige Analysten sehen die LA Rams aktuell in der Favoritenrolle. Auf Basis des bisherigen Saisonverlaufs ist ein Sieg der Rams aber nicht in Stein gemeißelt. Die Bengals werden alles dafür tun, um den ersten Super Bowl der Franchise nach Cincinnati zu holen.
Deswegen könnt ihr euch bei diesem Spiel auf jeden Fall auf ein spannendes Spiel zwischen zwei relativ gleichwertigen Teams freuen!
Die 3 spannendsten Super Bowls der jüngeren NFL-Geschichte
Möglicherweise reiht sich der Super Bowl 56 sogar in die Liste der spektakulärsten Super Bowls der jüngeren Vergangenheit ein. Damit ihr wisst, was euch am Sonntag erwarten könnte, reisen wir mit euch in die Vergangenheit und blicken auf drei der besten Super Bowls der jüngeren NFL-Geschichte zurück.
Super Bowl 51 (2017): New England Patriots gegen Atlanta Falcons (34:28 OT)
Das Comeback der New England Patriots im Super Bowl 51 gegen die Atlanta Falcons gilt unter vielen NFL-Experten als eines der größten Comebacks in einem Super Bowl. Die Patriots konnten in diesem Spiel einen 18 Punkte Rückstand zur Halbzeit ausgleichen und das Spiel schlussendlich in der Overtime gewinnen.
Die Ausgangssituation
Vor dem Super Bowl 51 gab es keinen klaren Favoriten auf den Sieg. Die Atlanta Falcons überzeugten in dieser Saison vor allen Dingen durch eine herausragende Offensive. Gerade Quarterback Matt Ryan und Wide-Receiver Julio Jones hatten in dieser Saison eine nahezu magische Verbindung.
Während die Offensive das Prunkstück dieser Falcons-Mannschaft war, zeigte die Defensive immer wieder Schwächen. Genau in dieser schwächeren Defense bestand die große Chance der Patriots. Mit dem GOAT Tom Brady können die Patriots jeder Defensive Probleme bereiten.
Der Spielverlauf
Für die Falcons hätte die erste Halbzeit dieses Super Bowls nicht besser laufen können. Die Offensive dominierte das Geschehen und brachte in der ersten Halbzeit herausragende 21 Punkte auf das Board. Die Defensive zeigte kaum Schwächen und hielt die Patriots-Offensive um Tom Brady ein ums andere Mal in Schach. Kurz vor der Pause gelang den Patriots noch ein Field Goal.
Halbzeitstand: (3:21)
Die Patriots lagen in diesem Spiel zur Halbzeit (3:21) zurück und mussten damit in der zweiten Hälfte einen Rückstand von 18 Punkten aufholen. Direkt nach der Halbzeit konnten die Falcons durch Runningback Tevin Coleman erneut einen Touchdown erzielen. Spätestens jetzt waren sich alle Experten und Zuschauer sicher, dass Matt Ryan die Lombardi-Trophy nach Atlanta holen wird.
Im dritten Viertel begann dann jedoch die Aufholjagd der Patriots. Durch einen Touchdown von James White konnten die Patriots den Rückstand auf (9:28) verkürzen. Im vierten Viertel kam es dann zu einem der größten Comebacks in der NFL-Geschichte.
Die Patriots erzielten früh im vierten Quarter ein Fieldgoal zum (12:28). Im nächsten Offensiv-Drive fumbelte Matt Ryan den Ball und Brady fand kurz darauf Danny Amendola für einen Touchdown-Pass. Die Patriots entschieden sich für eine Two-Point-Conversion und verkürzten den Rückstand auf (20:28).
Im darauffolgenden Angriff der Falcons beruhigte sich die Lage wieder und alles sah so aus, als hätten die Falcons den Super Bowl sicher. Matt Ryan führte seine Offensive an die 22 Yards-Linie und damit in eine aussichtsreiche Field Goal-Position. Mit einem erfolgreichen Field Goal hätten die Falcons den Vorsprung auf 11 Punkte ausbauen können.
Durch einen schwachen Lauf, einen Quarterback-Sack und eine Strafe mussten die Falcons in diesem Drive einen Raumverlust von 23 Yards hinnehmen und waren somit außer Field Goal-Reichweite.
Die Patriots erhielten erneut den Ball und Brady führte sein Team über das ganze Feld. Die Patriots erliefen zum Ende des Viertels einen Touchdown durch Running Back White und erzielten durch eine erfolgreiche Two-Point-Conversion den Ausgleich.
Ergebnis nach regulärer Spielzeit: (28:28)
In der Overtime gewannen die Patriots den Münzwurf und erhielten damit das Angriffsrecht. Die Patriots-Offensive war jetzt unaufhaltsam und gewann das Spiel durch einen Touchdown von Running Back White. Durch diesen Sieg gewann Tom Brady seinen fünften Super Bowl-Ring und machte sich spätestens jetzt unsterblich.
Endergebnis: (34:28) – New England Patriots gewinnen den Super Bowl
Super Bowl 42 (2008): New England Patriots gegen New York Giants (17:14)
Im Jahr 2008 kam es zu einer der größten Überraschungen in der jüngeren NFL-Geschichte. Die New York Giants gingen als klarer Außenseiter in den Super Bowl gegen die New England Patriots und konnten das Duell am Ende für sich entscheiden.
Die Ausgangssituation
Vor dem Superbowl 42 waren sich alle Experten einig, dass die New England Patriots als klarer Sieger aus dem Duell hervorgehen werden. Das Team von Tom Brady spielte bis zum Super Bowl die perfekte Saison und hatte bis dorthin kein einziges Spiel verloren. Der Erfolg der Patriots war hauptsächlich auf eine herausragende Offensive zurückzuführen. Die Offensive von Tom Brady erzielte in dieser Saison die meisten Punkte und Touchdowns.
Die New York Giants spielten eine eher mittelmäßige Saison und konnten dennoch den Super Bowl erreichen. Die Giants waren weder in der Offensive noch in der Defensive herausragend. Der Quarterback Eli Manning zeigte während der Saison einige schwache Leistungen und auch die Defense der Giants wurde eher als Mittelmaß bewertet.
Der Spielverlauf
Im ersten Drive des Spiels bewegten die Giants den Ball fast 10 Minuten lang und lieferten damit den längsten Drive in der Super Bowl-Geschichte ab. Am Ende dieses Drives erzielten die Giants ein Field Goal und gingen dadurch mit (3:0) in Führung. Der Game-Plan der Giants sah vor, den Ball so lange wie möglich in den eigenen Reihen zu halten, um die Patriots-Offensive nicht auf das Feld kommen zu lassen. Dieser Plan ging im ersten Viertel perfekt auf.
Nach dem erfolgreichen Field Goal erhielten die Patriots den Ball und zeigten, warum sie die beste Offensive der Liga stellten. Tom Brady führte sein Team über das ganze Feld und ein Lauf von Lawrence Maroney sorgte schließlich für einen Touchdown. Jetzt lagen die Patriots mit (7:3) in Front. Mit diesem Ergebnis ging es dann nach einem unspektakulären zweiten Viertel auch in die Halbzeit.
Halbzeitstand: (3:7)
Auch nach der Halbzeit wurde das Spiel nicht besser. Die Patriots konnten ihre Offensive nicht etablieren, weil sich die Giants einen ausgeklügelten Defensiv-Plan überlegt hatten, um die Offensive zu stoppen. Dieser Plan ging voll auf und sorgte dafür, dass die Patriots im dritten Viertel nicht punkten konnten. Problematisch für die Giants war nur, dass auch die eigene Offensive nicht gut performte und keine eigenen Punkte erzielen konnte.
Im vierten Viertel nahm das Spiel dann endlich an Fahrt auf. Nach einem präzisen Pass von Eli Manning auf seinen Tight-End drangen die Giants in die Hälfte der Patriots vor. Zur Krönung eines guten Drives fand Manning David Tyree in der Endzone für einen Touchdown. Die Giants führten jetzt mit (10:7).
Im nächsten Drive konnte die Offensive der Patriots endlich abliefern. Tom Brady führte sein Team mit einigen Pässen auf Wes Welker und Randy Moss in die Endzone. Die Patriots führten mit (10:14) und es verblieben nur noch knapp 3 Minuten auf der Uhr.
Aufgrund des Vier-Punkte-Rückstands mussten die Giants zwangsläufig einen Touchdown erzielen, um den Super Bowl nach New York zu holen. Eli Manning startete an der eigenen 17-Yard-Linie und führte sein Team in einem wilden Drive bis an die gegnerische 13-Yard-Linie. Zur Krönung gelang Manning ein Touchdown-Pass auf seinen Wide-Receiver Plexico Burress. Jetzt führten die Giants mit (17:14) und es waren nur noch knapp 30 Sekunden auf der Uhr.
Die Patriots probierten noch einige verzweifelte Würfe in die Endzone, die jedoch alle scheiterten.
Den Giants gelang damit eine der größten Überraschungen in der jüngeren NFL-Geschichte. Mit einer Mischung aus einem ausgeklügelten Defensiv-Plan, großem Willen und einem Quäntchen Glück vermasselten die Giants den Patriots die perfekte Saison und brachten die Vince Lombardi-Trophy nach New York.
Endergebnis: (17:14) – New York Giants gewinnen den Super Bowl
Super Bowl 49 (2015): New England Patriots gegen Seattle Seahawks (28:24)
Beim Super Bowl 49 kam es wahrscheinlich zu einer der unglücklichsten Trainer-Entscheidungen in der Geschichte der Super Bowls. Die Seahawks standen 20 Sekunden vor Schluss an der 1-Yard-Linie der Patriots und hätten das Spiel mit einem Touchdown entscheiden können. Pete Caroll entschied sich dann jedoch für einen Passspielzug, obwohl er mit Marshawn Lynch einen der besten Running-Backs der Liga in seinen Reihen hatte. Schlussendlich konnten die Patriots den Passversuch abfangen und das Spiel mit einer Interception für sich entscheiden.
Die Ausgangssituation
Beim Super Bowl 49 zwischen den New England Patriots und den Seattle Seahawks traf die beste Offensive auf die beste Defensive der Liga. Diese Ausgangssituation sorgte dafür, dass es vor dem Finale keinen klaren Favoriten gab.
Die Seattle Seahawks stellten mit der sogenannten „Legion of Boom“ die beste und härteste Defensive der Liga. Diese Defensive traf auf eine gut aufgelegte Offensive der Patriots rund um Tom Brady und Rob Gronkowski.
Der Spielverlauf
Das Endspiel zwischen den beiden Mannschaften fing verhalten an. Zum Ende des ersten Viertels stand es (0:0).
Im zweiten Viertel nahm das Spiel dann aber Richtung an Fahrt auf und entwickelte sich zu einem spektakulären Finale zwischen zwei herausragenden Teams. Zunächst konnte Tom Brady die Patriots mit einem Touchdown-Pass auf seinen Wide-Receiver Brandon LaFell in Führung bringen. (7:0)
Kurz danach erhielten die Seahawks den Ball und die Offensive rund um Russell Wilson drehte richtig auf. Schlussendlich erzielte Marshawn Lynch einen Rushing-Touchdown zum Ausgleich. (7:7)
In der letzten Minute vor der Pause konnten die Patriots einen weiteren Touchdown über Rob Gronkowski erzielen. (14:7) Jetzt waren sich fast alle sicher, dass die Patriots mit einer Führung in die Halbzeit gehen würden.
Viele hatten dabei aber vergessen, dass Russell Wilson ein MVP-Quarterback ist, der jederzeit für einen spektakulären Drive gut ist. Wilson führte seine Offensive mit nur 29 Sekunden auf der Uhr über das Feld und warf zwei Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit einen TD-Pass auf Chris Matthews.
Halbzeitstand (14:14)
Die Seahwaks starteten furios in die zweite Halbzeit und gingen durch ein Field Goal und einen TD-Pass von Wilson mit (14:24) in Führung. Danach drehte die Patriots-Offense um Tom Brady auf und ging nach zwei Touchdowns mit (28:24) in Front.
Nach der Führung durch die Patriots kamen die Seahawks mit zwei Minuten auf der Uhr erneut in Ballbesitz. Russell Wilson und seine Offensive mussten also in kürzester Zeit einen Touchdown erzielen, um den Super Bowl zu gewinnen.
Der Quarterback führte sein Team bis an die 1-Yard-Linie und hatte damit die realistische Chance den Super Bowl nach Seattle zu holen. Der Head-Coach Pete Carroll entschied sich dann für einen Passspielzug, obwohl er mit Marshawn Lynch einen herausragenden Running-Back in seinen Reihen hatte.
Es kam, wie es kommen musste und die Patriots konnten den Passversuch verteidigen und den Ball sogar abfangen. Damit gewannen die Patriots den Super Bowl und die Entscheidung Carrolls gegen einen Laufspielzug ging als eine der folgenreichsten Fehlentscheidungen in einem Super Bowl in die Geschichte ein.
Endergebnis: (28:24) – New England Patriots gewinnen den Super Bowl
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