Vuelta a Espana 2021 Preview: Favoriten, Strecke & Gewinner
Vom 14. August bis zum 5. September findet die letzte der drei großen Landesrundfahrten im Radsport 2021 statt – die Vuelta a Espana. Fans des Sports dürfen sich über ein hochklassiges Favoritenfeld und einige der besten Fahrer der Welt freuen. Folglich wird eine qualitativ hochwertigsten Ausgaben aller Zeiten der Rundfahrt erwartet.
Hauptfavorit ist einmal mehr Primz Roglic, der das wichtigste spanische Radrennen in den vergangenen beiden Jahren gewann. Ähnlich wie in der vergangenen Saison könnte die größte Bedrohung für den Slowenen aus dem Hause Ineos kommen. Die Leader des prestigeträchtigen Rennstalls, Egon Bernal und Richard Carapaz, bilden genau wie Enric Mas und Angel Lopez für Movistar eine Doppelspitze.
Lies alles über die Vuelta a Espana 2021 in unserem Preview.
Vuelta a Espana 2021: Die Favoriten
Primoz Roglic
Die Siege von Roglic 2019 und 2020 sagen eigentlich alles aus. Der Slowene ist der derzeit vielleicht kompletteste Radfahrer der Welt. Diese Tatsache hat er erst kürzlich wieder unter Beweis gestellt, als er bei Olympia die Goldmedaille im Zeitfahren gewann.
Im vergangenen Jahr kam Roglic von einem Schock bei der Tour de France, als er das gelbe Trikot im abschließenden Zeitfahren an Pogacar verlor. In diesem Jahr war sein Formhöhepunkt erneut auf die Tour ausgerichtet. Allerdings war er in der ersten Woche der Tour in Stürze verwickelt. Nachfolgend stellte es sich für Roglic aufgrund der Schmerzen als unmöglich heraus, um den Gesamtsieg zu fahren. Folglich dient die Vuelta erneut als “Trostpflaster” – und der 31-Jährige ist der absolute Topfavorit!
Richard Carapaz
Daneben wird auch der Olympiasieger des Straßenrennens an den Start gehen. Richard Carapaz hat sich in den vergangenen Saisons neben Roglic und Pogacar als einer der solidesten Rundfahrer etabliert. Auf den Giro-Sieg 2019 folgten der zweite Gesamtrang bei der Vuelta letztes Jahr sowie der dritte Gesamtrang bei der Tour de France 2021.
Fans des Sports werden sich an das heiße Duell zwischen Carapaz und Roglic bei der letztjährigen Ausgabe der Vuelta erinnern. Während diesem hatte sich der Ecuadorianer als der Stärkere in den Bergen herauskristallisiert. Doch Roglic sicherte sich dank der gesammelten Bonussekunden am Ende den Gesamtsieg – mit einem hauchdünnen Vorsprung von 24 Sekunden, die bei der abschließenden Bergetappe beinahe noch geschmolzen wären.
Die Frage wird sein, wie viel Gas Carapaz noch im Tank hat. Nach den vielen Rennkilometern in Frankreich, sowie den Reisestrapazen mit Tokio könnte der 28-Jährige vor allem in der dritten Woche an Müdigkeit leiden.
Egan Bernal
Team Ineos hat allerdings noch ein zweites Ass im Ärmel: Egan Bernal. Der Kolumbianer hat in diesem Jahr bereits den Giro gewonnen. Seinen größten Erfolg feierte er dagegen mit dem Sieg der Tour de France 2019. Daraufhin folgte eine langwierige Verletzung, die Bernal für die Folgesaison außer Gefecht setzte. Beim Giro hat er sich teilweise wieder in seiner hervorragenden Form von 2019 präsentiert. Dennoch ließ er sich in der dritten Woche mehrfach abhängen.
Zuletzt nahm Bernal an dem Vorbereitungsrennen der Vuelta a Burgos teil. In den Bergen musste er die anderen Favoriten ziehen lassen. Folglich steht im Vorfeld der Vuelta noch ein Fragezeichen hinter der Form des Kletterspezialisten.
Miguel Angel Lopez & Enric Mas
Mit zwei Teamkapitänen tritt auch das Team Movistar an. Beide waren bereits bei der Tour dabei. Während Lopez, ähnlich wie Roglic, in Stürze verwickelt war und das Rennen nach 19. Etappen verließ, landete Mas auf einem soliden 6. Platz.
Vor der Vuelta werden die Karten aber wieder neu gemischt. Lopez hat sicher das Potenzial, am Berg mit den allerbesten mitzuhalten oder sogar davon zu ziehen. Seine große Schwäche ist jedoch das Zeitfahren. Eine Disziplin, bei der er regelmäßig mehrere Minuten verliert. Diese Schwäche hat dem “Superman” bisher für eine Platzierung ganz weit oben bei einer Grand Tour stets im Weg gestanden.
Mikel Landa
Ein weiterer, hochspannender Name im Feld ist der von Mikel Landa. Der Spanier ging als Kapitän beim Giro an den Start, musste diesen aber nach einer Verletzung auf dem 5. Teilstück verlassen. Die Enttäuschung war entsprechend riesig, denn Landa befand sich in guter Form und machte auf der ersten Bergetappe einen starken Eindruck.
Aufgrunddessen dürfe das Team Bahrain – Victorious voller Hoffnung sein, dass Landa nun wieder an diese Form anknüpfen und um das Podium wetteifern kann. Bei der Vuelta a Burgos hat der 31-Jährige überzeugt und den Gesamtsieg eingefahren. Landa hat zudem mit Damiano Caruso einen Edelhelfer der Spitzenklasse im Gepäck.
Der Italiener war beim Giro in die Rolle des Kapitäns geschlüpft und behauptete am Ende den zweiten Gesamtrang. Sollte Landa schwächeln, könnte bei der Vuelta ein ähnliches Szenario eintreten.
Die Außenseiter
Team Ineos fährt nicht nur mit den beiden Südamerikanern Bernal und Carapaz zur Vuelta. Auch Adam Yates ist mit von der Partie. Sollten beide Kapitäne nicht ihr Potenzial abrufen können, so könnte die Stunde des Vierten der Tour de France 2016 schlagen. Im Normalfall wird er jedoch als Edelhelfer fungieren.
Auch Hugh Carthy setzte bei der Vuelta a Burgos ein Ausrufezeichen. Zwar landete der Brite nur auf dem 41. Gesamtrang. Er gewann jedoch die schwerste Etappe mit Bergankunft auf den Lagunas de Neila. Carthy tritt außerdem als Vorjahresdritter an und wird in den Bergen sicher ein Wörtchen mitzureden haben.
Nicht wenige haben auch Aleksandr Vlasov von Astana auf der Rechnung. Der Russe nahm wie viele andere Fahrer zur Vorbereitung an der Vuelta a Burgos teil. Zwar blieb er dort unauffällig, seine Resultate in den vergangenen Monaten lassen jedoch vermuten, dass er seine Form bis zum Start der Vuelta nochmals verbessern könnte. Beim Giro 2021 verpasste er nur knapp das Podium. Zudem beendete er Paris-Nizza als Zweiter und die Tour of the Alps als Dritter. Bei der Vuelta 2020 gehörte er ebenfalls zu den besten in den Bergen.
Es ist durchaus eine gewisse Zeit vergangen, seitdem Fabio Aru im Rahmen einer Favoritenliste für ein Gesamtklassement genannt wurde. Der Vuelta-Sieger von 2015 enttäuschte seit seinem Abgang von Astana 2017 regelmäßig auf der großen Bühne. Im Sommer 2021 fuhr er jedoch seine besten Resultate seit dieser Zeit ein: zweite Plätze der Gesamtwertung bei der Tour of Sibiu sowie der Vuelta a Burgos. Man darf gespannt sein, ob Aru daran anküpfen und bei der Vuelta mit den besten mithalten kann.
Vuelta a Espana 2021 Strecke
Die 76. Ausgabe der Spanien-Rundfahrt beginnt am 14. August in Burgos und endet nach 3336,1 Kilometern in Santiago de Compostela.
Die Vuelta 21 wartet gleich in der ersten Woche mit einem Zeitfahren, zwei Bergankünften (3. Etappe zum Picón Blanco & 7. Etappe mit sechs kategorisierten Anstiegen, davon zwei der ersten Kategorie zum Balcón de Alicante) und einem steilen Schlusssprint auf. Favoriten, die sich nicht schon früh in guter Form befinden, können demnach bereits in der ersten Woche viel Zeit verlieren.
Auch in der zweiten Woche wird fleißig geklettert. Sowohl die schwere 9. Etappe zum Alto de Velefique sowie die 14. Etappe zum Pico Villuercas enden mit langen und steilen Bergen. Dazwischen stehen einige Etappen im Mittelgebirge an, die für die Ausreißer die Chance auf Ruhm und Ehre bedeuten könnten.
In der dritten Woche müssen erneut viele hügelige Etappen bewältigt werden. Sollten die ersten Plätze also nah beieinander liegen, darf man mit vielen Angriffen von den Favoriten rechnen. Dass sich im Peloton viele, angriffslustige Fahrer wie Roglic, Carapaz, Bernal, Lopez oder Carthy befinden, dürfte zusätzlich dazu beitragen.
Highlight der dritten Woche ist die 18. Etappe, die zum gefürchteten Altu d’El Gamoniteiru führt. Dort könnte eine qualvolle, durchschnittliche Steigung von 13.3% auf dem letzten Kilometer für eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung sorgen. Doch auch auf den Teilstücken 19 und 20 stehen noch einige Höhenmeter an, bevor es auf der letzten Etappe ein zweites Mal gegen die Uhr geht – und zwar satte 33,7 Kilometer!
Vuelta 21 – Alle Etappen
Etappe 1 | 14.8. | Burgos – Burgos | 8 km ITT
Etappe 2 | 15.8. | Caleruega – Burgos | 169,5 km
Etappe 3 | 16.8. | Santo Domingo de Silos – Espinosa de los Monteros | 203 km
Etappe 4 | 17.8. | El Burgo de Osma – Molina de Aragón | 163,6 km
Etappe 5 | 18.8. | Tarancón – Albacete | 184,4 km
Etappe 6 | 19.8. | Requena – Alto de la Montaña de Cullera | 159 km
Etappe 7 | 20.8. | Gandía – Balcón de Alicante | 152 km
Etappe 8 | 21.8. | Santa Pola – La Manga del Mar Menor | 163,3 km
Etappe 9 | 22.8. | Puerto Lumbreras – Alto de Velefique | 187,8 km
Ruhetag
Etappe 10 | 24.8. | Roquetas de Mar – Rincón de la Victoria | 190,2 km
Etappe 11 | 25.8. | Antequera – Valdepeñas de Jaén | 131,6 km
Etappe 12 | 26.8. | Jaén – Córdoba | 166,7 km
Etappe 13 | 27.8. | Belmez – Villanueva de la Serena | 197,2 km
Etappe 14 | 28.8. | Don Benito – Pico Villuercas | 159,7 km
Etappe 15 | 29.8. | Navalmoral de la Mata – El Barraco | 193,4 km
Ruhetag
Etappe 16 | 31.8. | Laredo – Santa Cruz de Bezana | 170,3 km
Etappe 17 | 1.9. | Unquera – Lagos de Covadonga | 181,6 km
Etappe 18 | 2.9. | Salas – Altu d’El Gamoniteiru | 159,6 km
Etappe 19 | 3.9. | Tapia – Monforte de Lemos | 187,8 km
Etappe 20 | 4.9. | Sanxenxo Mos. – Castro de Herville | 173,3 km
Etappe 21 | 5.9. | Padrón – Santiago de Compostela | 33,7 ITT
Gewinner der Vorjahre
2020 – Primoz Roglic
2019 – Primoz Roglic
2018 – Simon Yates
2017 – Chris Froome
2016 – Nairo Quintana
2015 – Fabio Aru
2014 – Alberto Contador
2013 – Chris Horner
2012 – Alberto Contador
2011 – Chris Froome
2010 – Vincenzo Nibali
Vuelta 2021 live im TV
Die größten Radsportrennen werden gewöhnlich auf Eurosport live übertragen. So verhält es sich auch mit der Vuelta 2021. Kommentiert wird das Geschehen von Karsten Migels und Marc Rohde. Zudem gibt es Experten-Input von Rolf Aldag und Jens Voigt.
Die Vuelta a Espana 2021 wird zudem im Stream auf DAZN übertragen.
Kommentare