French Open 2021 Guide: Zverev in Topform
Willkommen zum Highight der Sandplatz-Saison im Tennis – den French Open 2021. Die 120. Augabe des Events wird ab dem 24. Mai, eine Woche später als ursprünglich geplant, ausgetragen.
Die Favoriten auf den Finaleinzg am 13. Juni sind der “Sandplatzkönig” Rafael Nadal sowie der Weltranglistenerste Novak Djokovic. Nach seinem Gala-Auftritt beim Masters in Madrid tritt auch der Deutsche Alexander Zverev als Mitfavorit an.
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Ab dem Viertelfinale bis zu 13.000 Zuschauer
Die Ausgabe 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie vom Mai letzten Jahres in den September verschoben. In diesem Jahr wurde der finale Termin für das Turnier lediglich um eine Woche nach hinten versetzt.
🙌 The Roland-Garros tournament will have the privilege of being France’s first sporting event to welcome back spectators this spring.
— Roland-Garros (@rolandgarros) May 12, 2021
Spectator numbers, health and safety protocols, night sessions: we tell you everything you need to know! ↘️
So startet das Qualifikationsturnier am 24. Mai, die Hauptrunde 6 Tage später am 30. Mai. Frankreichs Sportminister Jean-Michel Blanquer verkündete vor Turnierbeginng, dass zunächst maximal 5.338 Zuschauer pro Begegnung zugelassen sind. Sollte es die pandemische Lage erlauben, so dürfen ab den Viertelfinals am 9. Mai bis zu 13.146 (65%) tennisbegeisterte Fans in den Arenen von Paris Platz nehmen. In den Abendspielen ändert sich die Regelung. Die Sperrstunde, welche in Frankreich derzeit zwischen 21 und 6 Uhr angesetzt ist, wird ebenfalls ab dem 9. Juni auf 11 Uhr am Abend verlängert. Bis dahin sollen die Abendspiele ohne Fans ausgetragen werden, während ab dem 9. Juni 5.000 Zuschauer zugelassen werden sollen.
French Open 2021 mit Federer, Murray sagt kurzfristig ab
Erfreuliche Nachrichten gibt es auch bezüglich des Teilnehmerfelds. Demnach dürfen wir uns in Roland Garros auf eine absolute Legende des Sports freuen, der eine ganze Zeit lang keine Schlagzeilen mehr auf dem Platz machen konnte.
Hi everyone!
— Roger Federer (@rogerfederer) April 18, 2021
Happy to let you know that I will play Geneva🇨🇭 and Paris 🇫🇷. Until then I will use the time to train. Can’t wait to play in Switzerland again. ❤️🚀
So kündigte Roger Federer bereits im April an, dass er in Paris aufschlagen werde. Der Schweizer gab Anfang März nach seiner Knie-OP und 13 Monaten Abstinenz vom Tennis-Court sein Comeback in Katar, wo er im Viertelfinale scheiterte. Daraufhin fokussierte er sich zunächst wieder auf sein Training. Am 16. Mai wird er bei den Genf Open sein erneutes Comeback geben und am finalen Schliff für seine erste Teilnahme bei einem Grand Slam seit den Australian Open 2020 arbeiten.
Auch Andy Murray hatte ursprünglich sein Comeback angekündigt. Der Britte, derzeit nur Nummer 123 der Welt, sagte seine Teilnahme jedoch kurz vor den French Open ab, da er sich nach wie vor noch nicht wohl fühle. Spekulationen zu Folge könnte die Absage auch damit zusammenhängen, dass er vom Organisator keine Wild Card garantiert bekam und sich somit durch das Qualifikationsturnier hätte kämpfen müssen.
Murray hatte schon die Australian Open aufgrund einer Infektion mit Covid-19 verpasst. An die Form früherer Tage konnte der 33-Jährige nach dem Einsetzen einer Metallhüfte in 2019 nicht mehr anknüpfen. Zuletzt kamen auch noch Leistenprobleme hinzu. Murray spielt seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden.
Gelingt Nadal der 14. Streich?
Murray wird sich demnach auf die Rasensaison fokussieren. Ob Federer bei seinem Comeback um den Sieg wetteifern kann, ist höchst fraglich. Ganz anders sieht es dagegen beim “King of Clay” aus. Rafael Nadal will seinen 14. Titel in Roland Garros – sowie den alleinigen Rekord für die meisten gewonnen Grand Slams. Derzeit ist er gleichauf mit Roger Federer (20 Majors).
The omens are good, as always. At the Italian Open, the ATP Masters in Rome, a week before the start of Roland Garros, Nadal was able to claim his tenth triumph overall after winning in Barcelona a few weeks earlier. He beat Djokovic in three sets in the final. Before that, he also took revenge on Alex Zverev, whom he had lost to in Madrid.
👑The King of Clay! 👑#IBI21 #tennis #ATP #Nadal pic.twitter.com/xuUhy2vXa7
— Internazionali Bnl (@InteBNLdItalia) May 16, 2021
Allerdings: In diesem Jahr befindet sich “Rafa” in derselben Hälfte der Auslosung wie Novak Djokovic, da Nadal von Medvedev in der Weltrangliste überholt wurde. Das heißt, dass er bereits im Halbfinale auf seinen Hauptrivalen treffen könnten. Im vergangenen Jahr demontierte Nadal den Serben im Finale der French Open glatt in drei Sätzen (6:0, 6:2 und 7:5).
Djokovic dagegen hat sich zum Ziel gesetzt, eines Tages die meisten Grand Slams in der Geschichte des Tennis zu gewinnen. Derzeit steht er bei 18 Siegen. Sollte er bei den French Open also leer ausgehen, während Nadal sich Titel Nummer 21 sichert, würde dieses Ziel vorerst in weite Ferne rücken.
Die Form des 33-Jährigen ist noch ausbaufährig. Nach dem Sieg bei den Austrialian Open im Januar scheiterte er zuletzt bei seinem Heimturnier in Serbien Halbfinale an Newcomer Karazew. Zuvor musste er sich im Achtelfinale in Monte Carlo Dan Evans glatt geschlagen geben. Nun immerhin die Finalteilnahme in Rom, die er sich nach zwei vorherigen Dreisatz-Thrillern gegen Tsitsipas und Sonega erkämpft hatte.
Nach Sieg in Madrid: Zverev will Sieg beim Grand-Slam
Ein Kandidat, der Nadal und Djokovic ärgern könnte, spielt unter deutscher Flagge. Alexander Zverev musste bei Roland Garros gegen Oscar Otte gleich zum Auftakt über 5 Sätze, befand sich vor dem Turnierstart aber velleicht in der Form seines Lebens. Beim Masters in Madrid im Mai holte Zverev den Titel. Dabei gelang ihm die “größte Challenge im Profisport”: Rafael Nadal auf Sand zu schlagen – und zwar glatt in zwei Sätzen! Zudem besiegte er auf seinem Weg zum Titel auch Dominic Thiem, dem er im Finale der US Open 2020 noch unterlag.
Zverev hat sich damit in den Fokus für die French Open 2021 gespielt. Selbst Tennis-Legende Boris Becker schrieb ihm zuletzt im Eurosport-Podcast gute Chancen auf den Gesamtsieg zu. Es wäre Zverevs erster Grand-Slam-Titel.
Weitere Spieler im Fokus
Neben Zverev befindet sich auch Stefanos Tsitsipas in herausragender Form. Tsitsipas sicherte sich in Monte Carlo im April seinen ersten Sieg bei einem ATP Masters 1000. Eine Woche später unterlag er im Finale von Barcelona Nadal nur ganz knapp in drei Sätzen. Im Viertelfinale von Rom hatte er auch Djokovic am Rande der Niederlage.
Aslan Karazew ist ein weiterer interessanter Name. Karazew gelang es bei den Australian Open als erstem Grand-Slam-Debütanten, direkt das Halbfinale zu erreichen. Seinen damaligen Gegner und späteren Sieger Novak Djokovic besiegte der 27-jährige Spätzünder kürzlich in dessen Wohnzimmer bei den Serbien Open. In Rom schaltete er Landsmann und Weltranglistenzweiten Daniil Medvedev mit einem deutlichen 6:4 6:2 aus.
Allerdings fühlt sich Medvedev auf Sand auch alles andere als Wohl, was er auf und neben dem Platz oft genug betont. Ganz im Gegensatz zu Dominic Thiem, der bereits zwei Mal im Finale der French Open stand. Dieses Jahr zählt er jedoch nicht zu den absoluten Favoriten. Zumindest noch nicht. Thiem hatte vor Madrid eine mehrwöchige Pause hinter sich und scheint der Wettbewerbsintensität noch nicht wieder gewachsen. In Rom war bereits im Achtelfinale gegen Lorenzo Sonego, 33. in der Weltrangliste, Schluss. Es bleibt abzuwarten, ob er seine Form bis Paris steigern kann.
Weitere Namen, die zum erweiterten Kreis der Favoriten zählen, sind Andrey Rublev (Finale Monte Carlo), Matteo Berrettini (Finale Madrid & Sieg in Serbien) und Diego Schwartzman.
Vier Favoritinnen bei den Damen
Das Damenturnier verspricht oftmals mehr Spielraum für Überraschungen. Zu den vier Namen, die zum engeren Favoritenkreis zählen, gehört unter anderem Iga Swiatek. Die sensationelle Vorjahressiegerin, die Roland Garros als die Nummer 54. der Weltrangliste gewann, hatte 2021 zunächst alles andere als brillante Ergebnisse eingefahren.
Durch ihre beeindruckende Vorstellung 2020, bei der sie in keinem Satz der French Open mehr als 4 Spiele abgab, wirfst sie ihren Namen dennoch in den Ring der Sieganwärter. Zudem folgte kürzlich ihrerseits der Sieg beim Masters in Rom, dem letzten Test vor Roland Garros. Im Finale überließ sie Pliskova aus Tschechien nicht einen einzigen Spielgewinn.
Zum Favoritenkreis gehört natürlich auch Naomi Osaka. Die Japanerin gewann die letzten beiden Grand Slams in Folge (Australian Open und US Open). Der Titel in Paris fehlt ihr noch, dabei gilt Sand nicht als ihr bevorzugter Belag. Dennoch strebt Osaka nach dem Hattrick. In großen Spielen war sie zuletzt stets in der Lage, alles aus sich heraszuholen.
Wenn man nach der aktuellen Form geht, so kommt man an Ashleigh Barty nicht vorbei. Die Nummer 1 der WTA-Rankings gewann zuletzt die Stuttgart Open und scheiterte in Madrid erst im Finale. In Rom gab sie im Viertelfinale bei Satzführung verletzt auf. Eine Vorsichtsmaßnahme. Bei ihrem letzten Auftritt in Roland Garros ging sie 2019 als großer Triumphator hervor. Es ist bis dato ihr einziger Major-Titel.
Die Finalgegnerin von Barty war sowohl in Stuttgart als auch in Madrid Aryna Sabalenka. Die Weißrussin ist in Topform und gewann im Januar das Damendoppel bei den Australian Open. Im Einzel kam sie bei einem Grad Slam allerdings noch nie über das Achtelfinale hinaus.
French Open 2021 live im Fernsehen und als Live-Stream
Auch in diesem Jahr wird Eurosport wieder der Hauptsender für die French Open sein. Auf Eurosport 1 gibt es alle Top-Spiele. Mit Eurosport 2 und dem Eurosport Player kannst du dir alle Spiele live anschauen. Ebenso können alle Matches über Partnersender DAZN live gestreamt werden. Boris Becker und Barbara Rittner werden voraussichtlich wieder als Experten zur Verfügung stehen. Es kommentieren Matthias Stach und Sascha Bandermann.
Als dritter Kanal ist erstmals ServusTV Deutschland dabei. Auf dem Free-TV Sender werden ausgewählte Top-Spiele sowie die beiden Einzelfinals übertragen. Antonia Wisgickl, Nicole Oberlechner (Moderatorinnen), sowie Christian Nehiba und Christopher Kas (live vor Ort) begleiten das Geschehen.
Eine Übersicht über alle TV-Übertragungen der French Open kannst du unserem TV-Guide entnehmen.
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