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Tennis Photo by Vladimir Tomić on Unsplash

Unsere 5 besten French Open Momente in der Geschichte

Die French Open 2022, die vom 22. Mai bis zum 5. Juni stattfinden, rücken immer näher. Wird es das nächste Duell zwischen Djokovic und Nadal auf Sand geben? Wir möchten uns im Rahmen des Turnier-Starts an einige der schönsten Momente des Tennisturniers erinnern.

Das Grand-Slam-Turnier, das auf Französisch Roland Garros heißt, hat seit seiner Gründung im Jahr 1968 viele unglaubliche Matches erlebt. Von atemberaubenden Comebacks über unglaubliche Ballwechsel bis hin zu kontroversen Dramen gibt es bei den French Open immer Turbulentes.

Werfen wir einen Blick auf unsere 5 besten French Open Momente in der Geschichte.

Söderling überrascht alle mit seinem Sieg über Nadal im Jahr 2009

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Rafael Nadal der König des Sandplatzes ist. Denn der Tennisstar hat sage und schreibe 13 French-Open-Titel gewonnen. Im Jahr 2009 lief es jedoch nicht nach seinem Geschmack. Der Schwede Robin Söderling besiegte Nadal bereits in der vierten Runde des Turniers.

Nadal war wie immer der große Favorit auf den Titel. Doch der an Nummer 23 gesetzte Söderling spielte das Match seines Lebens. Am Ende schlug er den Spanier und sorgte für eine der größten Überraschungen in der Geschichte des Turniers.

Söderling brachte das perfekte Match auf den Court. Dabei begeisterte er das Stadion mit unzähligen Gewinnschlägen, die Nadal immer wieder in Verlegenheit brachten. Natürlich gab auch Nadal nicht einfach auf und kämpfte sich zurück ins Spiel. Doch Söderling war an diesem Tag einfach zu stark und gewann schlussendlich in vier Sätzen. Die Tatsache, dass es sich um die vierte Runde handelte, machte die Sache noch pikanter.

Lustigerweise hatte Nadal (an Nr. 1 gesetzt) Söderling nur einen Monat vor den French Open in einem Aufwärmspiel geschlagen. Angesichts des Erfolgs von Nadal glaubte niemand (vielleicht nicht einmal Söderling selbst), dass der Schwede eine Chance hätte.

Doch Söderling holte sich den Sieg und erreichte später sogar das Finale gegen Roger Federer. Trotz seines hervorragenden Spiels und des Sieges über Nadal gewann Federer jedoch den Titel und Söderling musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Nichtsdestotrotz war es eine monumentale Leistung, diesen Punkt zu erreichen, über die bis heute diskutiert wird.

Serena Williams wird von Virginie Razzano in der ersten Runde ausgeschaltet

Nichts schockierte die Fans des Damen-Tennis 2012 mehr, als die an Nummer 5 gesetzte Williams in der ersten Runde gegen die Französin Virginie Razzano verlieren zu sehen. Razzano war nicht nur weit davon entfernt, ein bekannter Name zu sein, sondern stand auch auf Platz 111 der Weltrangliste.

Es sollte das erste und neben Wimbledon 2021 nur eines von zwei Malen in Williams’ Karriere, dass sie in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers ausscheidet. Williams hat in ihrer Karriere 23 Grand-Slam-Titel gewonnen. Razzano verlor in der zweiten Runde der French Open 2012.

Agassis Karriere-Comeback im Finale der French Open 1999

Agassi, der 1996 die Nummer 1 der Weltrangliste war, kehrte nach einer kurzen Pause, in der er sich von seiner Drogensucht und Verletzungen erholte, 1999 als Nummer 141 in den Sport zurück, den er so sehr liebte.

Im Finale traf Agassi auf Andrei Medvedev. Zunächst sah es so aus, als würde Medvedev den Titel gewinnen. Die ersten beiden Sätze entschied der Ukrainer für sich. Doch Agassi gab nicht auf. Und schaffte ein wundersames Comeback, indem er die nächsten drei Sätze und den Titel in überzeugender Manier gewann.

Die Aufnahmen von Agassi, der nach seinem sensationellen Comeback bei den French Open in Tränen ausbrach, gehören zu den schönsten in der Geschichte des Turniers. Agassi beendete seine turbulente Karriere mit acht Grand-Slam-Titeln. Der French Open im Jahr 1999 wird oft als sein größter Erfolg aller Zeiten bezeichnet.

Graf kämpft sich im Finale 1999 gegen Hingis zurück

Im selben Jahr erlebte auch das Damen-Turnier ein sensationelles Comeback mit deutscher Beteiligung. Mit dabei war ausgerechnet auch Andre Agassis Gattin, Steff Graf. Das Frauen-Finale 1999 war ein Marathon für Graf und Martina Hingis, und ein Spektakel für alle Fans. Es hatte alles zu bieten: Das Publikum jubelte auf beiden Seiten, es gab viele emotionale Szenen, atemberaubende Schläge und ein großartiges Comeback.

Nachdem Graf den ersten Satz verloren hatte, schien Hingis das Match fest im Griff zu haben. Doch die erfolgreichste deutsche Tennis-Spielerin aller Zeiten schlug zurück. Graf gewann die nächsten beiden Sätze mit 7:5 und 6:2 in einem wahren Feuerwerk von spannenden Ballwechseln und Sprints über den Tennisplatz.

Später sagte Graf gegenüber der New York Times, dass sie selbst vom Verlauf des Spiels überrascht und dies wohl das verrückteste Ergebnis ihrer langen Karriere war. Obwohl sie eines der besten Matches ihres Lebens spielte, gab Graf kurz darauf ihren Rücktritt vom Tennissport bekannt. Sehr zum Entsetzen der Fans in aller Welt.

Hingis war zu diesem Zeitpunkt die weitaus bessere Tennisspielerin und sah nach dem Gewinn des ersten Satzes wie die sichere Siegerin aus. Doch sie verlief sich nachfolgend in ständigen Diskussionen mit dem Schiedsrichter und begann, die Nerven zu verlieren – ebenso wie das Match. Die Schweizerin wurde von den Zuschauern wegen ihrer ständigen Beschwerden ausgebuht und konnte sich daraufhin nicht mehr voll konzentrieren.

Der Knackpunkt kam im zweiten Satz, als Hingis mit 5:4 führte und zum Matchball servierte. Graf ließ sich nicht beirren und holte sich den Satz und kurz darauf auch das Match.

Als sie das Match gewann und vor Freude fast zitterte, war das Publikum noch verwirrter über Hingis’ Verhalten. Denn sie verließ noch vor Beginn der Siegerehrung weinend den Platz. Es dauerte eine Weile, bis sie auf den Platz zurückkehrte, um die Trophäe für den zweiten Platz entgegenzunehmen und ihre Rede zu halten. Wohl nicht gerade der beste Moment in Hingis’ Karriere.

Michael Changs atemberaubendes Comeback mit dem Sieg über Ivan Lendl im Jahr 1989

Michael Chang, ein damals wenig bekannter 17-jähriger Amerikaner, musste in der vierten Runde der French Open 1989 gegen Ivan Lendl antreten. Es sollte ein unvergessliches Match für alle Beteiligten werden.

Ähnlich wie beim Duell Graf/Hingis gab es ein überraschendes Comeback, Auseinandersetzungen mit dem Schiedsrichter, ungewöhnliche Aufschläge und sogar die Drohung, aufzugeben.

Nachdem Lendl die ersten beiden Sätze für sich entscheiden konnte und das Geschehen völlig unter Kontrolle gehabt hatte, war es Chang, der zurückkam und die darauffolgenden drei Sätze in mitreißender Art und Weise für sich entschied. Lendl war einer der bestplatzierten Spieler des Turniers, und seine Niederlage gegen Chang löste in der Tenniswelt eine Schockwelle aus.

Vor dem Match gegen Chang hatte Lendl seine ersten drei Matches bei den French Open in glatten Sätzen gewonnen und galt gar als Favorit auf den Titelgewinn. Nach den ersten beiden Sätzen startete Lendl eine andauernde Fehde mit dem Schiedsrichter. Die Sätze 3 und 4 gingen an Chang, der zu Beginn des entscheidenden, fünften Satzes jedoch unter starken Beinkrämpfen litt und konnte sich kaum noch auf dem Platz bewegen konnte. Chang begann sogar, zum Schiedsrichterstuhl zu laufen, um seinen Rücktritt vom Spiel anzukündigen.

Nun, was auch immer ihm durch den Kopf ging, Chang änderte seine Meinung und kämpfte bis zum bitteren Ende. Das war auch gut so, denn der Amerikaner fand zurück ins Match und trieb Lendl mit frechen Unterhandaufschlägen (ungewöhnlich, aber nicht gegen die Tennisregeln) an den Rand des Wahnsinns.

Chang gewann das historische Match schließlich durch einen Doppelfehler von Lendl, was die Menge in helle Aufregung versetzte. Der jungen Tennisspieler wurde über Nacht zum Star und setzte seinen Lauf bei den French Open 1989 bis ins Finale fort, wo er als Krönung Stefan Edberg in fünf Sätzen besiegte. Das Endspiel stand Changs Sieg über Lendl in Sachen Dramatik um nichts nach. Bis heute gilt der Titel von Chang als einer der sensationellsten Triumphe der Turniergeschichte.

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